SC Spk. Zwettl - Wiener Sportklub 1:4 (1:3)

Veröffentlichungsdatum28.03.2007Lesedauer7 Minuten
50378382[75909].jpg

SC Spk. Zwettl: Wieninger, Prtenjaca, Fitzbauer, Plazibat (68. Demjanovic) , Zahuranec Jalaksa (81. Keppel), Krimberger, Jankovic, Holomek, Bouchal, Chaloupka;

Wiener Sportklub: Endress, Lipa, Pistrol, Bozkurt (75. Viana), Niefergall, Dorner, Frenz, Cehjic, Königshofer, Szabo (46. Kayhan), Holemar (88. Witschka);

Tore: 1:0 (4.) Patrik Holomek; 1:1 (13.) Markus Pistrol, 1:2 (26.) Osman Bozkurt, 1:3 (41.) Markus Holemar, 1:4 (71.) Markus Holemar.

Gelbe Karten: 33. Plazibat (Kritik), 43. Holomek (Foul), 50. Jankovic (Kritik), 55. Fitzbauer (Kritik), 65. Chaloupka (Kritik), 86. Kayhan (Foul), 90. Prtenjaca (Foul);

Schiedsrichter: Paul Pethö

Zuschauer: 1000

Bilder vom Spiel

Der Wr. Sportklub übernimmt nach der 6. Runde wieder die Tabellenführung!

Die mehr als 1000 Besucher im Zwettltal-Stadion sehen ein schnelles und interessantes Spiel, in dem die Waldviertler zwar rasch in Führung gehen, der Wr. Sportklub aber geschickt kontert, den Rückstand relativ bald egalisieren kann und sogar kurz danach in eine Führung umwandelt. Noch vor der Pause ist es Holemar, der nach einem Missverständnis in der Zwettler Verteidigung den Vorsprung weiter ausbaut, was für das Spiel einen gewissen vorentscheidenden Charakter hat. Auch nach der Pause bleibt das Spiel rasant und verläuft ausgeglichen, auch wenn man das Gefühl hat, dass die Gäste das Heft jederzeit in der Hand haben. Mit Holemars zweitem Treffer macht der Favorit jedoch alles klar. Die Heimischen haben in der Schlussphase noch mit der Stange Pech und die eine oder andere gute Gelegenheit, eine Resultatkosmetik gelingt aber nicht mehr.

Knalleffekt nach vier Minuten: Zahuranec holt mit großem Einsatz einen Freistoß von rechts heraus. Jankovic tritt an, eine lang gezogene Flanke und Holomek - im 5er-Raum ungedeckt – stellt per Kopf auf 1 : 0. Endress ist zwar noch mit den Fingerspitzen dran, kann aber das Leder nicht mehr arretieren.
Nur wenige Sekunden später vom Ankick weg kommt es zum Gegenstoß der Dornbacher: Ausgleich für den Wr. Sportklub durch Holemar, aber der steht im Abseits. Spannung pur in den ersten Minuten im Zwettltal-Stadion. Nur wenige Augenblicke später wird eine Zwettler Flanke von rechts in den Strafraum gezirkelt, wieder köpfelt Holemek – diesmal allerdings von einem Verteidiger bedrängt – daher doch klar übers Tor. Dann ist der Sportklub bemüht und engagiert, das Spiel an sich zu ziehen und zu kontrollieren. Der Erfolg bleibt nicht aus.
13. Minute: Freistoß für die Wiener von links, Holemar hebt das Leder gefühlvoll in den Strafraum, Pistrol steht 8 Meter vor dem Tor, wird allerdings nicht genau markiert, und gleicht, mit dem Rücken zum Gehäuse, per Kopf aus. Die Zwettler Verteidigung wirkt hier nicht konzentriert und unentschlossen.
Drei Minuten später tankt sich Jankovic links durch, kann an der Toroutlinie unbehindert flanken, aber er trifft den Ball nicht ideal, sodass die Dornbacher klären können.
Gleich danach geht eine von Jankovic gedrehte hohe Flanke nach einem Corner an Freund und Feind vorbei.
Dann sind wieder die Wiener an der Reihe: Frenzl bekommt auf dem rechten Flügel den Ball ideal serviert, aber seine Flanke findet beim Zwettler Fitzbauer einen sicheren Abnehmer. Da hätte man mehr daraus machen müssen (siehe vorher Jankovic) (20.).
In der 26. Minute zirkelt Pistrol eine lang gezogene Flanke in Richtung lange Torstange auf Höhe des Fünfmeterraumes, Plazibat unterschätzt die Flugbahn, Bozkurt überlauert die Situation zuerst, kann sich geschickt lösen und bringt die Gäste mit einem genauen Kopfball in Führung: 1 : 2. (Eine Kopie des Zwettler Führungstreffers.) Wieninger ist wie beim Ausgleich wieder chancenlos. Dann klärt Szabo nach einer scharfen Flanke gerade noch vor Holomek in den Corner.
Dann versucht’s Zahuranec mit einem Weitschuss aus gut 30 Metern, aber keine Gefahr für Endress – das Leder streicht doch klar übers das Tor (39.).
Gleich danach bedient Krimberger mit einem idealen Lochpass Chaloupka, der in den Strafraum eindringt, - ein scharfer Schuss, aber Endress klärt gerade noch zur Ecke.
In der 41. Minute kommt es zu einer kuriosen Situation im Zwettler Strafraum: Ein flacher Pass kommt scharf zur Mitte, Wieninger eilt aus dem Tor, Plazibat ist aber bereits am Ball, die beiden behindern einander gegenseitig, der Ball springt dem Zwettler Verteidiger vom Fuß geradewegs zum freistehenden Holemar, der nur noch ins leere Tor schießen braucht:
1 : 3. Ein klassischer Selbstfaller!
Mit dem Zwei-Tore-Rückstand aus Sicht der Gastgeber geht es in die Kabinen.

Nach dem Wechsel ist es zuerst wieder Holemar mit einem Freistoß aus gut 30 Metern, aber Wieninger pariert den Aufsitzer mit Mühe (53.).
Anschließend klärt Wieninger sicher nach einem gefährlichen Flachpass zur Mitte.
Dann kommt es zur nächsten Schrecksekunde für die Waldviertler: Holemar taucht nach einem idealen Lochpass ganz alleine vor Wieninger auf, aber er vergibt kläglich. Das hätte bereits die endgültige Entscheidung sein können, ja müssen (63.).
Dann spielt sich Schiedsrichter Pethö durch unverständliche Entscheidungen nicht gerade in die Herzen des heimischen Publikums. Höhepunkt ist ein Ellbogencheck gegen Prtenjaca, der an der Lippe blutet. Der Schiri pfeift Foul für Zwettl. In einer ähnlichen Situation hat Holomek vor der Pause berechtigterweise die gelbe Karte bekommen. Kapitän(!) Chaloupka reklamiert deshalb nun ebenfalls eine Verwarnung gegen den Sportklubspieler, wird aber selbst mit dem „gelben Karton“ bedacht. (Warum? Das kann Pethö nach dem Spiel auf Anfrage selbst nicht erklären.) Als sich Trainer Lamatsch von der Betreuerbank einmischt, wird dieser auf die Tribüne verbannt. Der Sportklub hat an diesem Abend nicht der Hilfe des Schiedsrichters bedurft, die Dornbacher sind sicher die stärkere Mannschaft gewesen. Warum also dann unnötig Hektik ins Spiel bringen, die sich auf die Spieler übertragen kann?
Nun wieder zum Spiel: Aus einem Konter wird Cehajic auf 20 Meter ideal freigespielt, aber seinen zu leichten Schuss fängt Wieninger sicher (69.). Auch hier wäre bei größerer Konzentration mehr möglich gewesen.
Dann zieht Bouchal von 16 Metern unbehindert ab, aber der Ball geht ganz knapp an Endress’ rechter Torstange vorbei. Nun zur nächsten kuriosen Situation: Holemar schießt zentral von gut und gerne 25 Metern einen Freistoß gefinkelt aufs Tor, ein Sportklub-Spieler kreuzt vor dem Zwettler Gehäuse das Sichtfeld Wieningers, der dadurch irritiert wird, und der Ball geht durch die Beine des Zwettler Goalies. Der heimische Keeper macht dabei keine glückliche Figur. 1 : 4 - die absolute Entscheidung in diesem Spiel. Die Heimischen stecken aber nicht auf. In der 77. Minute wird Bouchal im Strafraum halb rechts freigespielt, er verzieht aber seinen Schuss.
Nach einem Corner bekommt Demjanovic auf 20 Meter das Leder, aber seine Direktabnahme geht klar übers Gehäuse. Nochmals kommt Holomek zum Kopfball, aber Endress fängt sicher (80.). In der gleichen Minute: Doppelpass am Strafraum, Jalaksa kommt zum Schuss, aber der Dornbacher Schlussmann ist erneut auf dem Posten.
Vier Minuten später setzt Chaloupka einen Kopfball an die Innenstange, der Abpraller springt auf Höhe des 16ers zurück, Demjanovic schießt aber den frustrierten Chaloupka an. Wieder kein Tor.
86. Minute: Wieninger faustet nach einem Freistoß von rechts gerade noch vor einem anstürmenden Angreifer das Leder aus dem Gefahrenbereich.
Zwei Minuten später rettet der Zwettler Torhüter nach einer Cornerflanke wieder vor einem Angreifer auf Raten.
Kurz vor Schluss gibt es dann noch jeweils eine Torchance auf beiden Seiten: Ein Sportklub-Schuss wird von einem heimischen Verteidiger gerade noch abgefälscht, deshalb streicht der Ball ganz knapp am Zwettler Gehäuse vorbei. Dann vergibt Holomek noch eine Einschussmöglichkeit im Wiener Strafraum, als er frei zum Schuss kommt. Es bleibt daher beim verdienten (wenn auch etwas zu hoch ausgefallenen) Sieg des Titelaspiranten, die Waldviertler müssen weiterhin auf einen Punktgewinn gegen die Wiener warten.

Ein Wort zu den zahlreich mitgereisten Dornbacher Fans: die eigene Mannschaft angefeuert, diszipliniert, nach dem Match mit Zwettler Anhängern friedlich diskutiert! Davon könnten sich einige Fangruppen diverser Bundesligaklubs eine „große Scheibe abschneiden“!

Ein sichtlich erleichterter, von der Anspannung etwas müde wirkender Sportklub-Betreuer Slobodan Batricevic zieht nach den 90 Minuten Bilanz: „Wir haben im Vorfeld des Spieles gewusst, dass das kein leichtes Match wird: Zwettl hat nur einmal in dieser Saison gegen Schwadorf zuhause verloren, ist im heurigen Frühjahr noch ungeschlagen und hat konstant gute Leistungen gezeigt. Wir mussten hier unbedingt gewinnen. Nach dem schnellen 0 : 1 befürchtete ich Schlimmes, der baldige Ausgleich und die Führung zum 2 : 1 haben mich allerdings sehr positiv gestimmt. Das 3 : 1 war aus meiner Sicht die Vorentscheidung in diesem Spiel. Wir haben letztendlich verdient gewonnen, wenn auch die Tore 3 und 4 Geschenke gewesen sind. Der Sieg ist vielleicht etwas zu hoch ausgefallen, weil Zwettl in der Schlussphase des Spiels noch drei bis vier recht Chancen vorgefunden hat. Wir haben insgeheim mit einer Punkteteilung auf der Hohen Warte gerechnet, deshalb war dieser Sieg und somit die Tabellenführung immens wichtig. Unsere Mannschaft wird in den nächsten Runden versuchen, noch konzentrierter zu spielen, denn wir dürfen uns in dieser Phase der Meisterschaft keine Fehler erlauben.“