Vom "Krautacker" zum Zwettltal-Stadion und von Sportanlage Edelhof zur Waldviertler Sparkasse Arena
Bereits nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945 fanden die Stadtväter und Vereinsverantwortlichen ein von der Natur besonders begünstigtes, sonniges und ruhig gelegenes Platzerl zur Errichtung eines Sportplatzes. (Damals war die Sportanlage noch im Vergleich zum heutigen Zwettltalstadion quer angelegt. Im Foto unten würde man auf das Schulgebäude der heutigen Bundeshandelsakademie blicken.) Einer provisorischen Holzhütte folgte alsbald eine erste Umkleidekabine aus Holz. Erst nach langem Drängen und im Hinblick auf die 25-Jahr-Feier erfolgte 1966 der Baubeginn eines neuen Sportplatzes mit Umzäunung und einer kleinen unbedeckten Tribüne sowie zeitgemäßer Kabinen mit Waschgelegenheiten und sanitären Anlagen. Bauführer war Baumeister Ing. Georg Feßl, der natürlich für viel Verantwortung wenig Lohn bekam. Neben Geld aus Totomitteln, einer Landessubvention war vor allem die Unterstützung seitens der Gemeinde dafür verantwortlich, dass die neue Anlage zeitgerecht zur 25-Jahr-Feier am 15. August 1970 mit einem Jubiläumsturnier eröffnet werden konnte.
Der größte Feind der Sportanlage Zwettl war schon seit damals das immer wieder auftretende Hochwasser des Zwettlflusses, das nicht selten zu großen Schäden führte. Im Herbst 1974 wurde durch den damaligen Sportstadtrat Dir. Ewald Biegelbauer eine bereits dringend notwendig gewordene Sanierung und ein Ausbau der Leichtathletikanlagen in Angriff genommen. Alle Heimspiele fanden damals in Schweiggers statt.
Nachdem der Zwettlfluss weitere Großschäden verursacht hatte, fanden im Frühjahr 1982 erste Gespräche über ein neues, sinnvolles Sanierungskonzept zwischen dem damaligen Bürgermeister Ewald Biegelbauer und Landeshauptmann-Stv. Dr. Erwin Pröll statt. Dieser überzeugte sich persönlich von den großen Schäden und der Notwendigkeit eines umfassenden Sanierungskonzeptes.
(Fassungsvermögen: 2000 Zuschauer)
Neben modernen Leichtathletikanlagen für die Schulen wurden das Spielfeld und der Trainingsplatz neu gestaltet, eine Flutlichtanlage und eine moderne, gedeckte Tribüne für 800 bis 1000 Zuschauer um rund 727.000 Euro errichtet. Die für einen modernen Spielbetrieb notwendigen Räumlichkeiten und Anlagen wurden im Tribünenbau integriert.
Eröffnet wurde das Stadion Zwettltal am 26. August 1985 anlässlich der 40-Jahr-Feier mit einem Spiel gegen den österreichischen Meister Austria Memphis Wien vor 3000 Zuschauern. Schlussendlich wurde 1994 auf Initiative des Kantineurs und SCZ-Funktionärs Kurt Gerstbauer eine neue, gemütliche Kantine gebaut.
Im August 2002 wurde die "Heimstätte" des SC Zwettl durch das Jahrhunderthochwasser im Zwettltal komplett zerstört. Banden und Tore wurden einfach weggeschwemmt und der Rasen glich einer Mondlandschaft. Die Stadtgemeinde beschloss das traditionelle "Zwettltal-Stadion" wieder herzustellen. Im September 2003 war das auf Hochglanz polierte Stadion wieder bespielbar.
(Zwettltal-Stadion)
Infolge neuerlicher Überflutungen des Zwettltal-Stadions (August 2005, März 2006) beschloss der Gemeinderat in der Sitzung vom 03.10.2006 die Errichtung einer neuen Sportanlage in der KG Edelhof. Die Generalplanung wurde an das Architekturbüro DI Gerhard Mitterberger vergeben. Das neue Fußballstadion, das von der Firma Swietelsky gebaut wurde, besteht aus einem Hauptspielfeld (Naturrasen 111 x 74 m) und einem Trainingsfeld (Naturrasen 106 x 68 m) mit Flutlicht und Bewässerungsanlage, einer Tribünenanlage mit Kabinentrakt im Erdgeschoß und Kantine im Obergeschoß sowie ca. 310 Parkplätzen (budgetierte Gesamtkosten: 2,3 Mio Euro). Finanziert wurde das Projekt durch das Land NÖ, die Stadtgemeinde Zwettl und den NÖ-Fußballverband. Zudem leisteten viele Funktionäre, Anhänger und Freunde des Vereins viele Tausende unentgeltliche Arbeitsstunden.
Die Eröffnung erfolgte am 1. August 2008 beim ersten Meisterschaftsspiel der Saison 2008/09.
Obwohl viele Fans, die Spieler und natürlich auch die Funktionäre dem unnachahmlichen Ambiente des Zwettltalstadions in der Stadt Zwettl nachtrauern, in dem der kometenhafte Aufstieg des Vereins Ende der 70er Jahre und in den 80er Jahren in Niederösterreich bis in die Regionalliga Ost stattfand, so entspricht die neue Sportanlage Edelhof mit den modernen Kabinen, dem freundlichen Büfettraum sowie den großzügigen Parkmöglichkeiten vor dem Sportplatz dem heutigen Zeitgeist. Dieser großzügige Ausbau mit einem großen Trainingsplatz wäre im Zwettltalstadion, wo heute noch die vielen Meisterschaftsspiele der Nachwuchsmannschaften ausgetragen werden, aus räumlichen Gründen nicht möglich gewesen. Auch die von Schweiggers nach Zwettl übersiedelte und in den SCZ integrierte Frauenmannschaft fand im Zwettltalstadion seit Herbst 2022 eine neue Heimstätte für ihre Meisterschaftsspiele. Aufgrund der jahrzehntelangen Partnerschaft mit der Waldviertler Sparkasse, einem der Hauptsponsoren des Vereins, wurde die Sportanlage Edelhof im August 2023 anlässlich des Meisterschaftsspiels gegen SV Sparkasse Waidhofen/Thaya in „Waldviertler Sparkasse Arena“ umbenannt.
(Waldviertler Sparkasse Arena)
Errichtung der Waldviertler Sparkasse Arena (Sportanlage Edelhof) in Bildern