Trainer Batricevic steht ostliga.at Rede und Antwort....

Veröffentlichungsdatum25.07.2009Lesedauer4 Minuten
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Die Übertrittszeit ist vorbei. Spieler sind gegangen, Spieler sind gekommen. Wird sich deine Mannschaft anders präsentieren, als vor der Sommerpause?
Bei uns hat sich viel geändert. Neun Spieler sind gegangen, das ist praktisch wie eine schwere Operation. Der SC Zwettl hat sich im Frühjahr schlecht präsentiert, nur 9 Punkte gemacht, natürlich wollen wir das nun anders machen.

Wir wollen mehr Punkte machen und einen besseren Fußball spielen. Gab’s aus der bisherigen Vorbereitung Erkenntnisse für die letzten zwei Wochen vor der Meisterschaft?
Ja, vor allem dass die Sommervorbereitung nur sehr kurz ist. Mit der Cupvorrunde sind es nur vier bis fünf Wochen. Das ist in unserer Situation nicht viel Zeit um eine neue Mannschaft zu bilden, die richtige Mischung aus jung und alt, aus alten und neuen Spielern zu finden. Das geht leider nicht von heute auf morgen.

Vor der Meisterschaft geht’s noch um den Einstieg in den ÖFB-Cup. Deine Meinung zu diesem in Österreich bekanntlich nicht ganz unumstrittenen Bewerb? Für mich ist der Cup überhaupt nicht umstritten. Ganz im Gegenteil. Er gibt den Kleinen die Möglichkeit, gegen die Großen zu spielen, das ist sportlich und wirtschaftlich interessant. Wenn ein Unterhausverein ein oder zwei Runden übersteht, kriegt er vielleicht die Chance gegen Rapid oder Salzburg zu spielen… Aber auch die Großen brauchen den Cup. Für die Wiener Austria war ja erst der Cup der Eintritt in einen europäischen Bewerb. Außerdem hab ich zum Cup sowieso eine starke emotionale Bindung, schließlich war ich vor 20 Jahren mit dem Kremser SC selbst Cupsieger.

Wie ist dein Gefühl vor dem ersten Ostliga-Herbstspiel?
Na ja, das erste Herbstspiel ist gleich in Dornbach gegen den Wiener Sportklub. Als Trainer will ich natürlich immer gewinnen, auch gegen meinen Exverein. Natürlich habe ich vor dem Spiel gemischte Gefühle, denn ich habe für den Wiener Sportklub viel Sympathie, aber gewinnen will ich in jedem Fall.

Kann denn der SC Zwettl in Dornbach gewinnen?
Warum nicht? Im vorigen Jahr hatte der Sportklub nur eine Heimniederlage und das war nicht gegen Vienna, Horn oder Parndorf, sondern gegen Wienerberg. Wichtig ist der Zeitpunkt, dass man den Gegner in einer schwachen Phase erwischt, dann ist es auch für eine Durchschnittsmannschaft möglich. Ich hab mit dem Kremser SC in Dornbach einmal 5:1 gewonnen, das war eine Riesenüberraschung. Also warum nicht daran glauben?

Was sind die Ziele für die kommenden 15 Runden, was sind die Ziele für die kommende Meisterschaft?
Im Herbst heißt es eine gute Mannschaft formen und so viele Punkte machen, wie möglich. Wenn es nötig ist, kann man im Winter dann noch ein bisschen reparieren. Am Ende wollen wir auf jeden Fall den Klassenerhalt schaffen und das wird vielleicht gar nicht so leicht. Es gibt ja wegen der Rückkehr der Austria Amateure wenigstens drei Absteiger, wenn der Ostligameister in der Relegation verliert, sogar vier und das absolute Horrorszenario sind fünf, wenn nämlich auch noch Vienna oder St. Pölten absteigen sollten.

Auf welche Spiele freust du dich in der kommenden Meisterschaft am meisten, welche werden die Highlights der Saison sein?
Ich persönlich freue mich natürlich auf die Spiele gegen den Wiener Sportklub und will auf jeden Fall gewinnen. Für den SC Zwettl werden die Waldviertelderbys im Mittelpunkt stehen. Zu den Highlights der Liga kann ich nur sagen: Schade, dass es das kleine Wiener Derby diesmal nicht geben wird, weil die Vienna aufgestiegen ist.

Wenn du drei Wünsche frei hättest, so lauteten diese…
Wie schon erwähnt, ich möchte einen Sieg gegen den Wiener Sportklub, egal ob auswärts oder daheim. Dann wünsche ich mir natürlich den Klassenerhalt und dann, obwohl mir der Wunsch wahrscheinlich nicht erfüllt werden wird, einen ausnahmsweise milden Winter im Waldviertel. Bitte noch ein Wort an die Fans… Ohne euch ist der ganze Bewerb sinnlos. OhneFans gibt es keine Stimmung und ohne Stimmung kein gutes Fußballspiel. Ich appelliere aber auch, immer daran zu denken, dass Fairplay sehr, sehr wichtig ist. Euer Verhalten kann auch beispielgebend für die Mannschaft sein. Ein gutes Vorbild sind für mich die Fans der Friedhofstribüne in Hernals.

Und abschließend – die obligate Frage: Wer wird im Juni 2010, nach 30 Ostligarunden, die Plätze Eins bis Drei belegen?
1. SV Horn
2. FC Harreither
3. SC/ESV Parndorf

Danke für das Gespräch!

Quelle: ostliga.at