SC Spk. Zwettl - SV Würmla 1:0 (1:0)

Veröffentlichungsdatum18.10.2006Lesedauer5 Minuten
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SC Spk. Zwettl: Loidl, Prtenjaca, Fitzbauer, Plazibat, Keppel, Jankovic, Holomek (90. Haselbacher), Mittermayr (62. Zahuranec), Bouchal, Balga (81. Reif), Chaloupka;

SV Würmla: Zechner, Humpelstetter (46. Englisch), Kapidzic, Deinhofer (78. Lipphart), Katic, Wildprad, Kerschner, Hirzi (71. Topal), Kornas, Homm, Setik;

Tor: 1:0 (15.) Bouchal;

Gelbe Karten: 48. Prtenjaca (Foul), 55.Hirzi (Foul), 55. Holomek (Foul);

Schiedsrichter: Gruber II

Zuschauer: 900

Bilder vom Spiel

Die Waldviertler bleiben auf Tuchfühlung zur Spitze.

Glückliche Waldviertler! Arme Tullnerfelder!

Zu Beginn des Spiels läuft für die Zwettler alles nach Plan und sie können sich in den ersten 20 Minuten eine leichte Feldüberlegenheit erspielen. Sie erzielen durch Bouchal auch den verdienten Führungstreffer. Danach wird Würmla stärker und kommt zu einigen guten Einschussmöglichkeiten, die beste hat Setik, aber es fehlt das nötige (Schuss-)Glück. Auch in Halbzeit 2 ändert sich das Bild nur wenig – im Gegenteil: Die Heimischen werden eigentlich nur aus Standardsituationen gefährlich, agieren selbst nicht mehr, sondern können nur noch reagieren. Die Gäste warten mit einer soliden, geschlossenen Mannschaftsleistung auf, stellen an diesem Tag die bessere Mannschaft, aber sie verjuxen die besten Chancen, sodass sie letzten Endes glücklos und punktelos bleiben.

Schon in der 3. Minute serviert Jankovic eine Cornerflanke direkt auf Plazibats Kopf, aber der Zwettler erwischt das Leder in aussichtsreicher Position nicht voll - neben das Tor.
Nach acht Minuten deuten die Gäste erstmals ihre Gefährlichkeit an: So geht eine angeschnittene Flanke an Freund und Feind vorbei und gleich danach kann sich Loidl, der diesmal anstatt des verletzten Kurz das Gehäuse hütet, erstmals auszeichnen, als er einen unangenehmen hohen Ball vor dem Tor nur noch wegfausten kann.
Dann taucht Chaloupka am Fünfereck auf, ein Rückzieher zur Mitte, aber Holomek verfehlt per Kopf ganz knapp (13.).
Zwei Minuten später: Wieder lässt sich Holomek geschickt ins Mittelfeld fallen, wird auch angespielt und legt sofort ab für Bouchal, der in vollem Lauf daherkommt. Dadurch überläuft er einen Verteidiger, geht noch ein paar Schritte bis zur Strafraumgrenze und zieht ab – genau ins linke Eck, Zechner chancenlos: 1:0 für Zwettl.
Wer nun glaubt, dass die Hausherren mit dem Tor im Rücken so weitermachen, wird eines Besseren belehrt. Würmla wird initiativer und übernimmt ab Mitte der 1. Halbzeit das Kommando. Zwettl lässt sich zu sehr zurückdrängen, der Faden ist gerissen, es fehlen die zündenden Ideen im Mittelfeld. (In dieser Situation fehlt der an einem gebrochenen Mittelfußknochen laborierende Jalaksa an allen Ecken und Enden.)
In der 20. Minute verhindert Loidl nach einem Freistoß von links mit einer Faustabwehr das Schlimmste. Dann taucht rechts Kornaj auf, spielt in die Mitte zum allein stehenden Wildbrad und der versucht’s mit einem Drehschuss aus 14 Metern – übers Tor (23.).
Dann wieder einmal die Zwettler. Nach einem Corner steigt Prtenjaca hoch, erwischt aber den Kopfball zehn Meter vor dem Tor nicht genau: Boden auf und über das Gehäuse (31.)
Fünf Minuten später erkämpft sich Deinhofer rechts an der Outlinie den Ball, flankt zur Mitte, ein Gestocher im Zwettler Strafraum, Setik kommt schließlich aus etwas spitzem Winkel halbrechts ca. zehn Meter vor dem Tor alleine zum Schuss, verzieht aber knapp: Das Leder geht wenige Zentimeter am langen Eck vorbei. Loidl wäre chancenlos gewesen, das hätte der Ausgleich sein können (müssen). Die bisher zwingendste Chance für Würmla.
Vor der Pause nochmals die Gastgeber: Ein unnötiges Foul an Chaloupka auf etwa 30 – 35 Meter, Bouchal tritt an, aber sein Strich geht ebenfalls knapp am linken Pfosten vorbei.
Und die Mannschaft aus Würmla setzt in der 2. Hälfte da fort, wo sie in Minute 45 aufgehört hat - mit gefährlichen Angriffen.
In der 51. Minute kommt Kornaj auf Höhe des 16ers zum Schuss, aber Loidl pariert mit einer Glanzparade zur Ecke. Die einzige nennenswerte Aktion der Kuenringerstädter resultiert aus einem Chaloupka-Freistoß von halb rechts aus 20 Metern, der knapp übers Tor streicht (64.)
Wenige Minuten später verliert Prtenjaca den Ball an Wildprad, der tankt sich links bis zur Toroutlinie durch, aber Plazibat bessert im Hineingrätschen gerade noch aus.
In der 72. Minute kann Fitzbauer gerade noch im Fünfmeterraum klären und gleich darauf riskiert Kapidic einen Freistoß aus gut 30 Metern Distanz, aber zu zentral, sodass Loidl sicher fängt. Dann zieht Wildprad auf der linken Seite davon, ein Stanglpass und diesmal ist Prtenjaca Retter in höchster Not.
Zehn Minuten vor Spielende kommt Setik im Strafraum frei zum Schuss, aber Loidl begräbt das Leder unter sich. Und wieder ist es der junge Zwettler Schlussmann, der sich als sicherer Goalie vor dem heranstürmenden Wildprad erweist (82.).
Die nächste gefährliche Situation fünf Minuten später: Setik hebt einen Freistoß gefährlich vors Tor, der Ball wird per Kopf abgefälscht und streicht knapp über das lange rechte Kreuzeck. Dann wohl die beste Chance der Tullnerfelder in der 88. Minute: Wildprad düpiert Bouchal, steht nur wenige Meter alleine vor Loidl, aber der verkürzt geschickt den Winkel und kann den Ball abwehren.
Dann hätte es allerdings auch 2:0 stehen können: Ein schneller Zwettler Konter, Jankovic überspielt einen Verteidiger, dringt links in den Strafraum ein, ein Flachpass zum frei stehenden Holomek, der direkt abnimmt, aber Zechner klärt mit einem tollen Reflex per Fußabwehr.
In der Nachspielzeit kommt Setik aus 20 Metern zum Schuss, aber wieder ist Loidl auf dem Posten.
Conclusio: Würmla hätte aufgrund einer kompakten Mannschaftsleistung zumindest einen Punkt aus dem Zwettltal-Stadion entführen müssen, scheiterte aber an der eigenen Abschlussschwäche und am zumeist ausgezeichnet postierten Zwettler Tormann. Viele Besucher fragen sich, warum man mit dieser spielerischen Leistung bisher nur 13 Zähler einfahren konnte. Im nächsten Heimspiel gegen Krems sollte doch das Glück auch einmal auf Würmlaer-Seite sein. Zwettl konnte dem Spiel der Gäste nur seinen enormen Kampfgeist entgegensetzen, man vermisste diesmal eine ordnende „Hand“ im Mittelfeld. Außer Loidl und Fitzbauer, der wie immer die Abwehr souverän dirigierte, mit Abstrichen auch Bouchal, erreichte bei den Waldviertlern kein Akteur seine Normalform.