SC Spk. Zwettl - SKN St. Pölten 2:2 (0:0)

Veröffentlichungsdatum23.08.2006Lesedauer5 Minuten
50379567[76311].jpg

SC Zwettl: Kurz, Reif (82. Zahuranec), Prtenjaca, Fitzbauer, Plazibat, Keppel, Jankovic, Bouchal, Jalaksa, Holomek, Chaloupka;

SKN St. Pölten: Vollnhofer, Speiser, Fallmann, Feurer, Unterhuber, Krimberger, Derin (88. Russ), Kellner (58. Choji), Holemar, Stiedl (58. Schmircher), Dogan,

Tore: 0:1 (61.) Holemar, 1:1 (63.) Holomek, 1:2 (71.) Choji, 2:2 (83.) Prtenjaca;

Gelbe Karten: 74. Schmircher (Unsportlichkeit

Schiedsrichter: Loibl, 700

Bilder vom Spiel

Zwettl war in der 1. Hälfte - gemessen an den Chancen - die bessere Mannschaft (Stangenschuss von Jankovic), die restlichen 45 Minuten gehörten den Landeshauptstädtern, die zweimal in Führung gingen. Den Waldviertlern gelang es jedoch mit viel Kampfkraft und Einsatz den Rückstand zu egalisieren, sodass letztendlich in Summe ein gerechtes Remis zustande kam. Bemerkenswert der erste Auftritt des Nigerianers Sambo Choji, der in letzter Minute die Freigabe seines Verbandes erhielt und sich gleich mit einem Prachttreffer einstellte. Dieses NÖ-Derby war eine echte Werbung für den Fußballsport.

Die ersten Minuten gehören dem Titelaspiranten, der sofort versucht, die Heimischen unter Druck zu setzen. Bereits in der 4. Minute stoppt Prtenjaca Dogan im Strafraum, St. Pölten sieht eine Regelwidrigkeit, Schiedsrichter Loibl winkt ab. Zwei Minuten später ist es Kellner, der von halb links 20 Meter vor dem Tor zum Schuss kommt, Kurz kann den Ball nur noch wegfausten.
Dann ist es erneut Dogan, der sich rechts durchtankt, zwei Verteidiger aussteigen lässt, aber seinen Schuss neben das Tor setzt (11.). Gleich danach kommt es wieder zu einem gefährlichen Angriff des SKN über rechts, aber Reif kann im Strafraum mit Torhüter Kurz klären.
Nach einer Viertelstunde übernehmen aber die Heimischen das Kommando und kommen zu sehr guten Einschussmöglichkeiten. So erkämpft sich Chaloupka rechts den Ball, passt in den Strafraum zum freistehenden Jalaksa, der nun allein vor Vollnhofer steht, aber der St. Pöltener Schlussmann macht diese Chance bravourös zunichte.
Eine Minute später überläuft Bouchal rechts einen gegnerischen Verteidiger, ein Stanglpass zur Mitte, der von einem Verteidiger noch abgelenkt wird, Jankovic – aus vollem Lauf – bringt den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unter: Stangenschuss.
Bouchal riskiert in der 22. Minute einen direkten 30-Meter-Freistoß, Vollnhofer jedoch begräbt das Leder unter sich.
In der 25. Minute kommt Prtenjaca nach einem Corner zum Kopfball, aber wieder ist Vollnhofer ein sicherer Schlussmann.
Gleich danach eine lang gezirkelte Zwettler Flanke von rechts, erneut köpfelt Prtenjaca, aber Vollnhofer, der heute wie schon so oft zu den Besten seiner Elf zählt, wehrt mit einem Reflex ab, Jalaksas Nachschuss vom 16er wird jedoch wieder eine Beute des SKN-Schlussmanns (26.).
Eine Minute später kommt Chaloupka im Strafraum zu Fall, diesmal reklamiert Zwettl einen Strafstoß, Schiedsrichter Loibl sieht aber auch hier keinen Grund, auf den Elfmeterpunkt zu zeigen.
Dann bleibt den Zwettler Fans das Herz stehen, als Torhüter Kurz an der rechten Toroutlinie ein Abschlag missglückt, der Ball zu Holemar geht, der das leere Tor vor sich hat, doch Prtenjaca kann den St. Pöltener Goalgetter gerade noch stoppen und so das Ärgste verhindern.
Die letzte Aktion kurz vor der Pause haben wieder die Gäste: Kellner verzieht einen Freistoß von links übers Tor.
Gleich nach dem Seitenwechsel versucht es Jalaksa von rechts, der in den Strafraum eindringt, aber sein Schuss fällt zu schwach aus – keine Probleme für Vollnhofer.
In der 50. Minute kommt es zu einer sehenswerten Zwettler Aktion: Jankovic - Doppelpass mit Jalaksa – flankt zu Bouchal, der von einem Verteidiger hart bedrängt wird und so doch klar neben das Tor köpfelt. In der 58. Minute erfolgt ein Doppeltausch bei den Gästen, und von nun an sind die St. Pöltener mit Choji im Sturm und Schmircher im Mittelfeld die bessere Mannschaft.
Die Zwettler Verteidigung ist unaufmerksam, Schmircher erkämpft sich rechts den Ball, tankt sich durch, bedient Holemar, der bis dahin gut bewacht wurde, auf 20 Meter ideal und der Goalgetter zieht ab: Flachschuss genau ins Eck, Kurz chancenlos – 0 : 1 (61. Minute).
Praktisch im Gegenzug ein Zwettler Angriff von rechts: Holomek (20 Meter vor dem Tor) zu Jalaksa, der mit viel Gefühl den Ball über die gesamte St. Pöltener Verteidigung wieder zurück zu Holomek in den Strafraum schlenzt, und der schiebt das Leder mit viel Übersicht an Vollhofer vorbei zum Ausgleich. Das erste Tor für die Zwettler Neuerwerbung – ein Bann scheint gebrochen.
Kurze Zeit später taucht Dogan halb rechts alleine vor Kurz auf, der verkürzt sehr gut den Winkel, und zusammen mit Reif kann er die Situation gerade noch klären.
Nun kommen die Auftritte des wieselflinken Nigerianers Sambo Choji, der in dieser Saison auch anderen Verteidigern noch einiges aufzulösen geben wird und mit dem die St. Pöltener noch viel Freude haben werden: In der 69. Minute kommt er aus gut 20 Metern zum Schuss, seinen „Hammer“ fälscht aber ein Zwettler Verteidiger übers Tor zum Corner ab.
In der 71. Minute beim zweiten Mal klappt’s dann: Choji bekommt den Ball links an der Strafraumgrenze, ein knallharter Schuss und der Ball springt von der Innenstange ins Tor – St. Pölten wieder in Führung. Doch wer nun glaubt, dass die Heimischen aufstecken, der irrt: Nach einem Freistoß von rechts eine Minute später springt der Ball hoch im Strafraum auf, Vollnhofer und ein St. Pöltener Verteidiger springen mit einem heimischen Angreifer hoch, der köpfelt: Ausgleich! Aber Schiedsrichter Loibl entscheidet auf Foul am Tormann. Gretchenfrage: Wurde Vollnhofer im Fünfmeterraum bedrängt?
In der 83. Minute kommt es zu einem Gestocher im Gäste-Strafraum, Prtenjaca steht richtig, findet die Lücke und drückt den Ball zum 2 : 2 Ausgleich in die Maschen.
Die Gäste versuchen dann noch einmal alles, und so sind die letzten Minuten durch viel Hektik geprägt: Die eine oder andere Abseitsstellung wird von den vielen mitgereisten St. Pöltener Fans nicht goutiert, zudem pfeift der Schiedrichter (über)pünktlich ab.
SKN-Trainer und Ex-Internationaler Walter Hörmann nach dem Match resümierend: „Es war das erwartet schwere Spiel für uns. In der ersten Halbzeit war Zwettl die bessere Mannschaft und hätte eigentlich in Führung liegen müssen. Das lag daran, dass wir kämpferisch nicht unser Letztes gaben. In den zweiten 45 Minuten spielten wir besser und hätten sogar 3 Punkte mit nachhause nehmen können. Meines Erachtens war der Schiedsrichter in der Regelauslegung in der einen oder anderen Situation zu kleinlich. Jetzt aber mit dem Schicksal zu hadern, wäre nicht richtig: Die gesamten 90 Minuten gesehen kann man sicher von einem gerechten Remis sprechen. Ich kann den Zwettlern zu dieser Leistung nur gratulieren und glaube, dass diese Mannschaft noch die eine oder andere Überraschung liefern kann.“