SC Spk. Zwettl - SC Eisenstadt Vinea 3:0 (2:0)

Veröffentlichungsdatum31.10.2007Lesedauer6 Minuten
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SC Spk. Zwettl: Berger, Reif, Fitzbauer (87. Eigner Ronald), Radanovic, Zahuranec, Holomek, Bouchal, Fahrngruber, Chaloupka, Bayer, Bilek (76. Prinz);

SC Eisenstadt Vinea: Tausch, Kesinovic, Horinka, Mbang Ondo, Wöhrer, Jerkovic, Oletu (40. Slavov), Liebhart, Zeiner, Werner (64. Dragan), Bernscherer;

Torschütze: 1:0 (23.) Holomek, 2:0 (37.) Holomek, 3:0 (48.) Holomek;

Gelbe Karten: 49. Jerkovic (Unsportlichkeit), 50. Reif (Foul), 92. Wöhrer (Foul);

Schiedsrichter: DI Johann Liebert

Zuschauer: 800

Bilder vom Spiel

Nach 10 sieglosen Runden....

Zwettl gewinnt das Kellerderby gegen Eisenstadt

Es war kein berauschendes, vor allem an großen Torchancen armes Spiel: Beide Mannschaften traten stark ersatzgeschwächt an und wussten um die Bedeutung dieses Aufeinandertreffens. In der ersten Viertelstunde kontrollierten die Burgenländer das Match, bis so etwa ab der 20. Minute die Heimischen langsam die Oberhand behielten und Patrik Holomek durch zwei Treffer eine sichere Führung herausschoss. Kurz nach der Pause war es erneut der Zwettler Torjäger vom Dienst, der auf 3 : 0 erhöhte, wodurch das Match vorzeitig entschieden war. Dann fielen für 15 Minuten im Stadion Zwettltal wieder einmal die Lichter aus, die Fortsetzung und Beendung des Spiels verlief in geregelten Bahnen. Danach hatten die Eisenstädter die sicher besseren Torgelegenheiten, doch Torhüter Berger war an diesem Abend nicht zu bezwingen. Ein 4. Tor durch Chaloupka wurde in der Schlussphase wegen Abseits richtigerweise aberkannt. Nach dem Spiel gab es bei den Zwettler Verantwortlichen wegen des doch verdienten Sieges große Erleichterung, hat man sich von den letzten Tabellenplätzen doch etwas abgesetzt.

Beide Mannschaften treten ersatzgeschwächt an: Zwettl ohne Prtenjaca, Müllner, Krimberger und Trkulja, aber dafür wieder mit dem länger verletzten Talent Fahrngruber, Eisenstadt ohne Scharax, Golemac, Soumare, Grubisic und Ignjatovic.
Die ersten 15 Minuten gehören den burgenländischen Gästen, sie haben auch die erste Minichance, als ein Freistoß von der linken Seite gefährlich vors Zwettler Tor geflankt wird. Alle verfehlen das Leder, inklusive Mbang Ondo, der am langen Eck lauert (12.). Die erste Aktion der Zwettler resultiert aus einem Freistoß von Kapitän Chaloupka, der heute wieder einer der Besten im blau-weißen Dress ist. Seinen Aufsitzer in die rechte Ecke pariert Goalie Tausch aber souverän (13.). Nach 20 Minuten kommen die Hausherren, die langsam das Heft in die Hand nehmen, erstmals nicht aus einer Standardsituation gefährlich vors Tor, aber Holomek rasiert das Leder in aussichtsreicher Position.
23. Minute: Ein Freistoß von halb links für die Waldviertler, Radanovic gibt hoch zur Mitte, ein Getümmel vor dem Eisenstädter Tor, Bileck erfasst die Situation und legt mit viel Übersicht flach auf Holomek ab, der halb links im Strafraum völlig freisteht und den Ball überlegt zum 1 : 0 ins lange Eck passt.
10 Minuten später wieder ein Lebenszeichen der Burgenländer: Berger, heute wieder ein sicherer Rückhalt für seine Vorderleute, klärt vor Mbang Ondo nach einer Flanke auf Höhe des Elfmeterpunktes per Faustabwehr.
Wir schreiben die 37. Minute - eine gewisse Vorentscheidung für das Match: Eigentlich scheint für die Eisenstädter die Situation bereits geklärt. Kesinovic bekommt rechts am Fünfmetereck den Ball, er zögert zu lange, Chaloupka setzt entscheidend nach, jagt ihm das Leder an der Toroutlinie ab, flankt gefühlvoll zur Mitte, wo Holomek völlig ungedeckt steht, weil sich die Gäste-Verteidigung bereits nach vorne orientiert hat, und der hat nur wenig Mühe, um von 5 Metern per Kopf das 2 : 0 zu erzielen.
Dann schied auch noch Oletu, durch seine Leichtfüßigkeit einer der Aktivposten bei den Eisenstädtern, verletzungsbedingt aus.
In der 46. Minute haben die Gäste noch eine Chance: Die Zwettler scheinen schon in Gedanken in der Kabine, da kommt eine präzise Flanke zur Mitte auf Höhe des Elfers zum völlig freistehenden Liebhart, aber dessen Kopfball kann Berger mit einem Reflex zum Corner abwehren.
Nach der Pause versuchen die Waldviertler schnell alles klar zu machen. Innerhalb einer Minute (47.) prüfen Chaloupka und Zahuranec nach zwei schönen Aktionen Tausch, der sich aber nicht überraschen lässt und zweimal sicher hält.
Dann doch die endgültige Entscheidung zugunsten der Zwettler in der 48. Minute: Chaloupka erkämpft sich wieder einmal im Mittelfeld den Ball, bleibt aber nach einem Schlag ins Gesicht liegen, kann jedoch noch zu Bouchal weiterspielen, der geht einige Meter und spielt einen Idealpass zu den sich im Strafraum vom Gegenspieler lösenden Holomek, der den herauseilenden Tausch zum 3 : 0 bezwingt.
In der 52. Minute fallen für 15 Minuten im Stadion Zwettltal wieder die Lichter aus, danach hat Chaloupka aber beinahe das 4 : 0 auf dem Fuß, als Tausch nach einem Rückpass im Strafraum beim Abschlag zögert, schließlich kann der SCE-Tormann aber doch noch klären (63.). Anschließend versuchen die Gäste mit dem Mute der Verzweiflung noch einmal das Ruder herumzureißen. Vier Minuten später ein schön vorgetragener Spielzug der Eisenstädter über Zeiner, der flankt zur Mitte, Berger fährt daneben, die SCE-Stürmer können aber letztendlich kein Kapital daraus schlagen.
In der 73. Minute bringt Kesinovic rechts an der Strafraumgrenze eine Freistoßflanke gefährlich vors Tor und Bileck lenkt das Leder knapp über die Querlatte. Dann zieht Zeiner nach einem schönen Konter der Gäste halb rechts von der Strafraumgrenze ab, Berger muss sich mächtig strecken, um den Ball aus der Kreuzecke zu holen. Nach dem anschließenden Corner kommt es wenige Meter vor dem Zwettler Tor zu einem Getümmel, doch mit vereinten Kräften gelingt es den Heimischen, den Ball aus dem Strafraum zu schlagen.
In der 86. Minute schießt Slavov von der Strafraumgrenze aus der Drehung, aber wieder kann Berger den Ball per Faustabwehr parieren.
Im Gegenzug wohl eine der schönstes Aktionen der Waldviertler. Der eingewechselte Prinz tankt sich rechts an der Flanke durch, seinen scharfer Pass in den Strafraum lässt Ronald Eigner durch seine Beine weiterlaufen zum freistehenden Chaloupka, der will es zu schön machen und Jerkovic überlupfen, anstatt sofort zu schießen, doch der SCE-Verteidiger lässt sich nicht düpieren und bleibt Sieger. Gleich danach kommt noch Bouchal halb rechts im Strafraum frei zum Schuss, Tausch kann sich auszeichnen und abwehren, aber kein Zwettler Angreifer ist zur Stelle, der den Abpraller verwertet.
In der 90. Minute kommt noch einmal eine Flanke in den heimischen Strafraum, Berger eilt aus dem Tor und wird von Slavov überhoben, aber Fahrngruber ist zur Stelle und befördert das Leder mit einem Abschlag aus dem Gefahrenbereich. Schließlich schießt auch Chaloupka ein Tor, das aber berechtigterweise wegen Abseits nicht anerkannt wird und dann ist endgültig Schluss: Zwettl hat mit einer stark ersatzgeschwächten Mannschaft den erhofften Heimsieg eingefahren. Ein wichtiger Sieg gegen einen unmittelbaren Konkurrenten um den Abstieg. Den letzten „Dreier“ holten die Waldviertler am 17. August beim 3 : 0 Auswärtssieg in Schwechat.
Ein Satz zum Schiedsrichter und seiner Assistentin bzw. seinem Assistenten: Das Zwettltalstadion hat in der heurigen Saison sicherlich noch nie so ein umsichtiges und souveränes Schiedsrichtertrio erlebt. Allen voran Schiri DI Johann Liebert, der durch sein souveränes Auftreten und durch seine Konsequenz in entscheidenden Situationen aufkommende Emotionen im Keim erstickt hat und so viel zum ruhigen Spielablauf beigetragen hat.