SC Spk. Zwettl - First Vienna FC 1894 1:2 (1:2)

Veröffentlichungsdatum19.10.2007Lesedauer4 Minuten
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SC Spk. Zwettl: Berger; Bileck, Fitzbauer, Reif, Radanovic, Zahuranec; Müllner (60. Eigner Ronald), Bayer; Chaloupka, Holomek, Bouchal.

First Vienna FC 1894: Brandner; Wunderbaldinger, Schulz, Fellner, Djordjevic; Machan, Mihaljica (82. Kayhan), Kahraman, Perez; Bozkurt, Ortner (71. Milosevic).

Torschützen: 1:0 (5.) Bouchal, 1:1 (37.) Bozkurt, 1:2 (43.) Mihaljica;

Gelbe Karten: 9. Fitzbauer (Foul), 24. Bouchal (Unsportlichkeit), 35. Fellner (Foul), 37. Bileck (Kritik), 63. Perez (Foul), 68. Holomek (Foul);

Zuschauer: 700

Schiedsrichter: Cvrljak Milivoj, Kuzat Tihomir, Buranits Johann;

Bilder vom Spiel

Die Waldviertler hätten sich zumindest einen Punkt verdient, aber...

Vienna entführt nach zwei sieglosen Runden drei Punkte aus dem Waldviertel.

Zwettl geht recht bald durch Bouchal in Führung, Vienna erspielt sich in der Folge eine leichte Feldüberlegenheit, Zwettl ist jedoch im Konter stets gefährlich, es gibt Minichancen auf beiden Seiten. Durch einen zweifelhaften Elfmeter gleichen die Döblinger aus, und wenig später bringt Mihaljica sogar seine Mannen in Führung. In der 2. Halbzeit verflacht das Spiel: Die Vienna will ihre bitter notwendigen 3 Punkte über die Runden bringen, Zwettl findet aufgrund seiner Personalnot nicht mehr die spielerischen Mittel, dem Spiel eine entscheidende Wende zu geben, auch sind die Waldviertler nicht gerade vom Glück begünstigt. Beide Mannschaften haben ihre Torgelegenheiten, die beste wohl der Zwettler Kapitän Chaloupka, dessen Schuss vor der Linie gerade noch abgewehrt wird.

Die Ausgangsposition vor dem Match: Zwettl muss gleich vier Stammspieler vorgeben (Trkulja, Fahrngruber verletzt, Prtenjaca nach Ampelkarte nicht spielberechtigt, Krimberger erleidet eine Knöchelverletzung beim Aufwärmen) und spielt praktisch mit dem letzten Aufgebot. Vienna (unter neuem Coach Peter Stöger) braucht nach zwei Nullnummern unbedingt drei Punkte. So entwickelt sich in der 1. Halbzeit ein munteres und abwechslungsreiches Spiel.
Bereits in der 5. Minute spielen Chaloupka und Bouchal auf der rechten Seite die Vienna-Abwehr aus, Letzterer zieht halb rechts in den Strafraum, den scharfen, aber nicht sonderlich platzierten Schuss kann Goalie Brandner auf dem nassen Terrain nicht mehr abwehren, und es steht 1 : 0.
Drei Minuten später die Döblinger im Gegenstoß: Mihaljica dringt rechts in den Strafraum ein, düpiert den herauseilenden Berger, den Stanglpass verfehlt Machan nur knapp. Dann kassiert Fitzbauer für sein buchstäblich erstes Foul die gelbe Karte – eine eigentümliche Entscheidung des Schiedsrichters.
In der 10. Minute flankt Wunderbaldinger von links, Machan köpfelt, aber Berger klärt zur Ecke.
Bouchal nimmt einen Pass mit der Brust mit, zieht sofort ab, und Brandner muss bei diesem Bogenschuss seine ganzen Kräfte aufbieten, um das Ärgste zu verhindern (18.). In der 27. Minute zirkelt Kahraman einen Freistoß von links zur Mitte, Fellner hat mit seinem Kopfball Pech: Das Leder geht knapp an der linken Torstange vorbei. Kaum zwei Minuten später die gleiche Situation, diesmal bringt Bozkurt den Ball nicht im Tor unter, weil er einen Zwettler Verteidiger anschießt.
Praktisch im Gegenzug haben die Hausherren zwei Chancen, beide Male spielt Chaloupka zu Holomek, aber beide Male fällt der Schuss zu leicht aus, sodass Brandner klären kann. Eine entscheidende Situation in der 36. Minute: Kahraman drippelt an der Toroutlinie gegen Reif, spielt den Ball durch die Beine des SCZ-Verteidigers, verhakt sich geschickt mit seinem Fuß und fällt: Elfmeter für den Favoriten, eine zweifelhafte Entscheidung. Bozkurt ist der Nutznießer und gleicht aus.
Eine Minute später schon wieder Toralarm, aber ein Viennastürmer steht nach einem Freistoß im Abseits.
Zwettl ist in der 43. Minute auf seiner linken Seite offen, Torhüter Berger ist ausgespielt, ein Pass zur Mitte, Fitzbauer kann noch klären, aber der hohe Abpraller kommt zu Mihaljica, und der drückt auf Höhe des Elfmeterpunktes volley zum 1 : 2 ein. Kurz vor der Pause hat Bouchal noch eine Chance, aber sein Schuss von 20 Metern geht doch klar übers Tor.
Die erste Möglichkeit in der 47. Minute hat die Vienna, als Goalie Berger eine Maßflanke von Djordjevic gerade noch vor einem Vienna-Angreifer aus der Luft herunterfischt. Ex-Vienna Spieler Bileck versucht’s mit einem Weitschuss, aber der Ball geht doch klar übers Tor 54.).
In der 59. Minute finden die Wiener eine Doppelchance vor. Perez schießt, Berger wehrt ab und den anschließenden Nachschuss setzt Wunderbaldinger im Strafraum denkbar knapp über die Querlatte. Wenig später geht ein Chaloupka-Stanglpass im Strafraum an Freund und Feind vorbei und ein Kopfball von Zahuranec findet ebenfalls nicht den Weg ins Ziel. Eine Viertelstunde vor Schluss geht Mihaljica rechts durch, passt zum freistehenden Bozkurt, doch der vernebelt im Strafraum in aussichtsreicher Einschussposition. In der 85. Minute hat Zwettl seine beiden letzten Chancen. Zweimal ist es Chaloupka nach einer Eckballserie: seinen Kopfball dreht Brandner ins Torout, dann wehrt ein Vienna-Verteidiger seinen Drehschuss kurz vor der Linie ab.
Im Gegenstoß setzt Wunderbaldinger einen Kopfball knapp über die Latte. Zwettl hat nun seine Verteidigung entblößt, ein Vienna-Spieler dringt in den Strafraum ein, aber anstatt selber zu schießen, legt er für Kayhan auf, der sich im Abseits befindet (92.). Wenige Sekunden vor dem Abpfiff wird nach einer Spielerei von Radanovic Bozkurt vom Zwettler innerhalb des Strafraumes gefoult, doch diesmal bleibt die Pfeife des Schiedsrichters unerklärlicherweise stumm.
Das war’s: Zwettl hätte sich mit dieser Vorstellung einen Punkt verdient. Die dünne Personaldecke der Waldviertler, Pech und einige zweifelhafte Schiedsrichterpfiffe in der 1. Halbzeit bei entscheidenden Spielszenen haben letztendlich die 7. Niederlage besiegelt.