SC Spk. Zwettl - FC Harreither Waidhofen/Y. 0:1 (0:0)

Veröffentlichungsdatum25.03.2008Lesedauer5 Minuten
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SC Spk. Zwettl: Berger; Prtenjaca, Fahrngruber, Fitzbauer, Bileck; Zahuranec (83. Hieblinger), Ramic, Krimberger; Chaloupka (87. Müllner), Trkulja (67. Holomek), Bouchal.

FC Harreither Waidhofen/Y.: Reiter; Holzer, Laschet, Nestl, Lettner; Mühlbauer, Zeman (74. Stollberger), Schiener, Sant Anna, Reikersdorfer; Engleder.

Tor: 0:1 (48.) Laschet (Elfmeter);

Gelbe Karten: 23. Laschet (Foul), 36. Prtenjaca (Unsportlichkeit), 36. Schiener (Foul), 72. Mühlbauer (Foul), 78. Zahuranec (Foul), 79. Bileck (Foul);

Gelb/Rote Karte: 68. Schiener (Foul);

Zuschauer: 600

Schiedsrichter: Weber Robert III

Bilder vom Spiel

Dejan Stankovic kam, sah und …

Waidhofen kann wieder siegen

In den ersten 45 Minuten hat Zwettl die besseren Gelegenheiten, verabsäumt es aber, in Führung zu gehen. Einzige Ausbeute: ein Stangenschuss durch Chaloupka. Waidhofen kann sich nur sporadisch in Szene setzen. Nach der Pause verwandeln die Gäste den alles entscheidenden Elfmeter durch Laschet und sind 25 Minuten die überlegenere Mannschaft. Nach dem Ausschluss Schieners wird es noch einmal spannend, aber Goalie Reiter kann sein Tor rein halten. Ein Großteil der Spielzeit war geprägt von einem überaus ruppig und überhart geführten Spiel beider Mannschaften, das durch viele Fouls unterbrochen wurde.

In diesem NÖ-Derby ist Zwettl anfangs die bessere Mannschaft und hat auch die besseren Torgelegenheiten. Schon in der 5. Minute passt Chaloupka aus dem Mittelfeld herrlich zu Zahuranec, der am linken Flügel aus der Etappe aufzieht, Nestl düpiert und dann zur Mitte gibt: Trkulj kommt im Strafraum frei zum Schuss, aber dieser fällt zu schwach aus, sodass Reiter sicher fängt.
Eine Minute später ist es Chaloupka, der von Bouchal im Strafraum bedient wird, aber er trifft den Ball in aussichtsreicher Position nicht voll.
In der 11. Minute kommen die Mostviertler zu ihrer ersten Gelegenheit, als ein Freistoß von rechts in den Strafraum gehoben wird, Fitzbauer rasiert, der anschließende Querschläger kommt zu Engleder, doch der von der Zwettler Verteidigung bereits Bedrängte, jagt den Ball über das Gehäuse.
Dann, in der 14. Minute wohl die beste Chance der Hausherren in Halbzeit 1: Chaloupka wird präzise im Strafraum angespielt, er zieht halb rechts Richtung gegnerisches Tor, spielt Reiter auf engstem Raum aus, aber aus spitzen Winkel trifft der Zwettler nur die Außenstange.
Zwei kleine Chancen sind noch von den Waidhofener Gästen zu vermelden, als Engleder halb rechts im Strafraum ideal freigespielt wird, aber dann klar neben das Tor schießt (29.), und als ein Freistoß von rechts in den 16er gehoben wird, den anschließenden Kopfball Goalie Berger aber vor keine Probleme stellt.
Das Spiel in der 1. Halbzeit ist zerfahren, nur selten gelingen flüssige Kombinationen, Zweikampf mit anschließendem Foulspiel ist Trumpf. Hier hätte Schiri Weber bereits früher zu gelben Karten greifen müssen.
Die 2. Hälfte gelingt mit einem Knalleffekt: Corner von rechts für die Gäste, die Flanke wird nicht ideal zur Mitte gegeben, dem Zwettler Zahuranec springt der Ball im Strafraum jedoch zu weit weg, er und ein Waidhofener Stürmer setzen Richtung Strafraumecke nach, der Mostviertler deckt – von hinten kommend - das Leder geschickt ab und in diesem Moment trifft der Zwettler Mittelfeldspieler die Beine des Gegners. Elfmeter! Die Meinungen über diese Entscheidungen gehen auseinander. Egal – Laschet trifft zum 0 : 1. Die Gäste werden nun stärker, aggressiver im Zweikampf und gewinnen nun langsam die Oberhand. Zwettl wirkt verunsichert, es gelingt vorerst einfach nichts mehr. Im Gegenteil: Die Gäste sind dem 2 : 0 näher als die Waldviertler dem Ausgleich.
Ein paar Kostproben: Berger kann einen Weitschuss nur per Faustabwehr bändigen (52.), fünf Minuten später wird Schiener ideal auf Höhe der Strafraumgrenze freigespielt, er schießt aber daneben. Da hätte man mehr daraus machen können. Eine Minute später die wohl größte Torchance, als eine Richtung langes Eck gezogene Flanke von Reikersdorfer, der heute zu den Besten seiner Mannschaft zählt, in Mühlbauer per Kopf einen Abnehmer findet, aber Torhüter Berger kann mit einem unglaublichen Reflex das Ärgste verhindern. In der 65. Minute versucht es Nestl von halb rechts außerhalb des Strafraums, doch das Leder geht doch gut und gerne zwei Meter neben das Tor.
Bis dahin finden die Heimischen kein Mittel, um sich aus der Umklammerung zu befreien, Gegenstöße enden meist schon im Mittelfeld oder in der gut stehenden Vierkette. Dann erhält Schiener durch ein unnötiges Foul im Mittelfeld die Ampelkarte, und von da an fasst Zwettl wieder Mut.
76. Minute: Nach einem Getümmel vor Goalie Reiter wird der Ball mit vereinten Kräften zur Ecke abgewehrt. Auch nach dem anschließenden Corner kann das Leder gerade noch vor der Linie ins Torout abgefälscht werden.
Die sicher beste Torgelegenheit für die Zwettler in Halbzeit 2 hat Bouchal, der im Strafraum frei zum Schuss kommt, aber Reiter reagiert bravourös und kann das knallharte Geschoß arretieren (82.).
Die letzte Chance hat Bileck in der Nachspielzeit, sein Schuss wird im Strafraum von der Verteidigung abgelenkt und letztendlich aus dem Gefahrenbereich befördert.
Die Mostviertler können nach 3 Niederlagen endlich wieder einen Sieg einfahren und verschaffen sich so die nötige Luft gegenüber den unteren Tabellenrängen, obgleich eine Punkteteilung gerechter gewesen wäre. Zwettl wartet im Frühjahr noch immer auf den ersten Heimsieg.

Dejan Stankovic (seit wenigen Tagen Trainer bei Waidhofen) sichtlich erleichtert nach dem Spiel: „Ich habe mit meiner Mannschaft ein neues Spielsystem ausprobiert, das in der 1. Halbzeit noch nicht so geklappt hat. Da war Zwettl besser, vor allem, was das Zweikampfverhalten betraf. In der 2. Halbzeit waren wir bis zum Ausschluss Schieners die Spiel bestimmende Mannschaft und wir haben uns gesteigert. Ob der Elfmeter zu geben war, kann ich nicht beurteilen, weil ich die Spielsituation nicht deutlich gesehen habe. Vielleicht ist der Sieg auch auf einen gewissen Trainereffekt zurückzuführen. Wir haben aber in den nächsten Wochen schwere Spiele zu bestreiten, daher waren das heute drei wichtige Punkte für uns. Abzuwarten ist auch, wie wir die Abwesenheit des gesperrten Andi Schiener verkraften können.“