SC Sparkasse Zwettl – SC Tulln 1:0 (1:0)

Veröffentlichungsdatum08.06.1985Lesedauer5 Minuten
SC Zwettl News

SC Sparkasse Zwettl in der Regionalliga

Mit dem 1:0 Sieg der Kuenringer über die Rosenstädter fixierte die Masztalertruppe den 3. Tabellenrang und schaffte somit die Qualifikation für die Regionalliga Ost. Das Spiel wurde zu einem Abschiedsfest, den Schiri Kowarik beendete mit dieser Partie seine mehr als 15jährige Laufbahn in der 1. NÖ Landesliga. Er wird in Hinkunft nur noch untere Klassen leiten. Die Begegnung verlief sehr fair. Man sah phasenweise sehr guten Fußball.

War Zwettl in der 1. Hälfte klar tonangebend und hätte bei mehr Spielglück einen Torvorsprung herausholen können, so dominierten im 2. Spielabschnitt über weite Strecken die konditionsstarken Tullner. Doch der Siegl, wenn auch knapp, war nur ein einzigesmal gefährdet, als eine scharfe Bombe übers Zwettler Gehäuse strich, Torhüter Resch aber viele Chancen auf der Gegnerseite unschädlich machte.
Spielertrainer Masztaler wartete diesmal gegenüber den letzten Spielen mit einer neuen Variante auf, da er die Verteidigung verstärkte und nur mit zwei Sturmspitzen spielte.
Hattensauer im Tor bot eine überragende Leistung und spielte fehlerlos. Mag. Wolfgang Steinbauer ausgezeichnet in der Defensive. Ihm fehlte der Mut zu einem langen Paß! Er spielt lieber den „Sicherheitspaß“. Masztaler spielte eine souveräne Stopperpartie. Schreiber – offensiv wie defensiv sehr stark – stellte seine Qualitäten als Außendecker wieder unter Beweis. Vorstopper Buchacher ist ein Bollwerk in der Abwehr und ein gefährlicher Kopfballspieler im Angriff. Seine Kondition, sein Einsatz und sein Ehrgeiz sind nicht mehr zu überbieten. Laufwunder Schenk erkämpfte viele Bälle und sorgte für ständigen Druck. Er versteht sich gut mit Vesely. Hauptmann schien lax; seine Bombe aus 18. Meter, die der Auswahltormann meisterte, war Klasse. Er müßte nur den Ball schneller abspielen. Führer spielte wiederum eine Superpartie. Sein zweimaliger Durchbruch bis in den Strafraum war sehenswert. Schade, daß sein Tor aberkannt wurde. Jakits führte bis zu seiner Verletzung (37.) klug Regie. Ersatzmann Vojta kam auf dem ungewohnten Mittelfeldplatz nur zur Wirkung. Vesely trickste wie in seinen besten Tagen. Seine Sturmläufe entlang der Linie und die angeschnittenen Flanken stifteten oft Verwirrung in der gegnerischen Abwehr. Szostakowski war sehr agil, stets anspielbar, im Mittelfeld aushelfend. Er erzielte wiederrum sein obligates Tor – diesmal ein Prachttor ins Kreuzeck, bei dem der sonst überragende Tormann Resch keine Chance hatte.
Besetzungsreferent Kowarik werden vor dem Anpfiff Ehrengeschenke der Stadtgemeinde und des Vereines übergeben. Dir. Kriegler von der Bausparkasse der Sparkassen als Patronanz und Ballspender nimmt den Ankick vor, dann geht’s los. Die ersten Minuten sind Abtastversuche. Beide Mannschaften zeigen voreinander Respekt. Es wird kaum etwas riskiert – es wird auf Abwarten gespielt.
Hauptmann prüft erstmals Resch (7.). Jetzt „tauen“ die Waldviertler auf. Der „Marienthaler-Schock“ scheint nun überwunden zu sein! Ein Kopfball nach einer Schenkflanke wird in den Corner abwehrt.
Mag. Steinbauer fängt einen Paßball ab, spielt sofort Hauptmann an, dessen Vorlage erreicht der flinke Szostakowski, doch verstolpert er die todsichere Chance. Eine Maßflanke von Vesely – Buchacher geht hoch – ein wuchtiger Kopfstoß – alle sehen den Ball bereits im Tor – doch das Leder streicht über die Kreuzecke! Aus solchen Situationen hat Buchacher schon einige Tore erzielt! Eine Bilderbuchkombination Vesely-Hauptmann-Vesely setzt letzterer neben das Gehäuse.
Buchacher täuscht einen Paß an, geht aber durch – legt in den freien Raum für Szostakowski. Dieser überspielt den herauslaufenden Resch, doch ein Verteidiger kann nin den Corner retten. Eine 100%ige war vorbei. Vesely deutet einen Haken an, riskiert einen scharfen Schuß, de rvon einem Verteidige in den Corner springt. Es ist Zwettls beste Zeit!
Bei einem Rückpaß spritzt Jakits dazwischen, verfehlt aber um cm den gehobenen Ball!
Nun kommt der erste gefährliche Angriff der Tullnerfelder, den aber Hattensauer meistert. Eine neuerliche Veselyflanke führt fast zu einem Eigentor, als der Verteidiger vor dem anstürmenden Buchacher aufs eigene Tor köpfelt und der Ball nur knapp über die Latte stericht! Konfusion in der gegnerischen Abwehr - Zwettl kann sie vorerst noch nicht nützen!
Szostakowski flankt vors Tor, Resch wehrt zu kurz ab, doch der Nachschuß geht daneben. In der 27. Minute zeichnet sich Hattensauer erneut aus, als er einen scharf geschossenen flachen Freistoßball unschädlich macht. Dann kommt Führers Zeit. Zweimal geht er bis in den Strafraum durch. Beim erten Mal schießt er einen Verteidige an, bei zweiten Versuch legt er für den freistehenden Jakits auf, der aber bei seinem Schuß im letzten Moment abgeblockt wird.
Das erlösende und dem Spielverlauf verdiente Tor erzielt Szostakowski. Er spielt sich von links zur Mitte durch und schießt unter Bedrängnis mit einer Bombe ins Kreuzeck zum 1:0 (37.). Ein Prachttor!
Kurz darauf verwertet Führer eine Flanke per Kopf, dann ist es Szostakowski, der einen Paß ins Netz setzt. Beide Treffer werden aber annulliert. Wüstes Pfeiffkonzert auf der von 500 Zusehern besetzten Tribüne. Die zweite Hälfte beginnt mit einer Riesenchance druch Szostakowski nach Schreiberpaß – sie wird vergeben. Dann zeichnet sich wiederrum der sichere Hattensauer aus, als er einen Flachschuß hält. Ein ausgeglichenes Spiel, bei dem die Gäste klare Vorteile im Mittelfeld haben, aber keine echten Torchancen herausarbeiten. Hauptmann spielt sich durch.
Seinen scharfen Schuß aus 18 Meter aufs Kreuzeck hechet Teufelskerl Resch in den Corner.
Glück für Zwettl, als der bereits erwähnte Schuß nur knapp über die Latter geht (83.).
Ob Hattensauer diesen Ball erwischt hätte?
Gleich darauf fängt der Zwettler Schlußmann einen Cornerball. Sein weiter Auswurf wird von Schreiber angenommen. Dieser zeit aufs Tor. Es wird aber nur ein „Indirekter“ daraus, der aber nichts einbringt. Es bleibt beim verdienten und knappen 1:0.

SC Sparkasse Zwettl: Christian Hattensauer; Mag. Wolfgang Steinbauer, Bohdan Masztaler, Franz Schreiber, Heinz Buchacher, Michael Führer, Gerhard Jakits (37. Willi Vojta), Kurt Schenk, Otto Hauptmann, Frantisek Vesely, Benon Szostakowski.

Tor: 1:0 Benon Szostakowski (37.)

Schiedstrichter: Kowarik