SC Sparkasse Zwettl - SV Waidhofen/Thaya 5:2 (0:1)

Veröffentlichungsdatum08.11.2011Lesedauer7 Minuten
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SC Sparkasse Zwettl: Maringer Dieter, Brunner Christian, Tauber Christoph, Eigner Ronald (92. Schiller Thorsten), Schrenk Günter,  Müllner Thomas, Schön Michal (90. Dolibasic Antonio), Mitrovic Matej, Weissensteiner Florian, Schmidt Gregor, Budim Markus

SV Sparkasse Waidhofen/Thaya: Pressler Hans Peter, Mahringer Peterm, Homolac David, Höbinger Jürgen (75. Haidl Philipp), Dangl Markus, Schimmel Stefan, Polt Michael (75. Fröhlich Manuel), Plocek Jaromir, Lukas Klemens, Balta Peter, Derin Ümit

Tore: 0:1 Peter Balta (38.), 1:1 Ronald Eigner (48.), 2:1 Michal Schön (60.), 3:1 Michal Schön (69.), 3:2 Stefan Schimmel (75.), 4:2 Michal Schön (86.), 5:2 Gregor Schmidt (92.)

Gelbe Karten: 19. Florian Weissensteiner, 70. Thomas Müllner, 74. Christian Brunner; 18. Peter Mahringer, 67. Jürgen Höbinger

Schiedsrichter: Mag. Thomas Laschober, Oliver Fluch, Asir Öztürk

Zuschauer: 1300

Reserven: 1:0 (0:0) Tor: Patrick Steinbauer

Bilder vom Waldviertel-Derby
Torvideos vom Waldviertel-Derby

Der Zwettl-Express rollte erst in der 2. Halbzeit

Etwa 1300 Zuschauer finden bei fußballerisch idealen Bedingungen den Weg auf die Sportanlage Edelhof. Pikanterie am Rande: Ing. Helmut Lamatsch, der viele erfolgreiche Jahre in Zwettl als Trainer verbrachte, schwingt nun das Zepter auf der Waidhofener Trainerbank, Peter Balta und Jaromir Ploček im gegnerischen Aufgebot waren Ex-Zwettler Spieler. „Trainerfuchs“ „Heli“ Lamatsch überrascht mit Peter Balta, der normalerweise als Verteidiger aufgeboten wird, im Sturm und mit einer offensiven Elf, ein Rezept, das vorerst aufgeht.
Denn erstmals werden die Gäste über Stefan Schimmel gefährlich. Sein Schuss links im Strafraum geht knapp am Gehäuse vorbei (5.). Das ist der erste Warnschuss der Waidhofener.
Die beste Chance haben die Zwettler, als nach Pass von Matej Mitrovič Gregor Schmidt auf der rechten Seite auf und davon zieht, einen Pass zur Mitte spielt, aber Ronald Eigner bringt im Hineinrutschen das Leder nicht im leeren Tor unter (9.). Er schießt zum Entsetzen der Zwettler Fans drüber. Dann eine etwas strittige Situation, als Matej Mitrovič im Strafraum fällt, Schiri Mag. Thomas Laschober deutet richtigerweise weiter (13.).
15. Minute: Erneut ist es Stefan Schimmel, der einen Kopfball in Richtung gegnerisches Tor anbringt, aber Dieter Maringer pariert blendend. Dann köpfelt Lukas Klemens in aussichtsreicher Position im Strafraum übers Tor (21.). Wenig später wieder einmal die Heimischen, denen man die Nervosität anmerkt: Matej Mitrovič testet Goalie Hans Peter Pressler mit einem Schuss vom Strafraum, aber der Waidhofener Goalie dreht das Leder über die Latte (28.).
Dann streicht Gregor Schmidts Schuss knapp am Tor vorbei, nachdem der Zwettler in der Mitte durchgezogen ist.
Der Gegenstoß: Eine Waidhofener Flanke von halbrechts wird in den Zwettler Strafraum geschlagen, Maringer eilt unmotiviert aus dem Tor, verschätzt sich, ein Zwettler Verteidiger springt nicht mit und Peter Balta überhebt den Zwettler Goalie per Kopf – 0 : 1 (38.), und das nicht ganz unverdient, können die Gäste bisher das Spiel offenhalten und ein leichtes Chancenplus für sich verzeichnen. Die kalte Dusche für die Heimischen.
Nach der Pause sieht man eine engagiertere Zwettler Elf, die im Prinzip nichts mehr zu verlieren hat und sich ihrer Stärken bewusst wird. Schon nach wenigen Minuten gibt es einen Freistoß von rechts durch Thomas Müllner, Gregor Schmidt steigt im Strafraum hoch, aber er rasiert das Leder in aussichtsreicher Position. In der 48. Minute ein Angriff über links, man glaubt, dass die Situation für Waidhofen geklärt ist (Trainer Ing. Helmut Lamatsch sieht im Nachinein sogar ein Foul eines Zwettlers), da passt Matej Mitrovič auf Ronald Eigner und der schiebt den Ball aus halblinker Position ins lange Eck: Ausgleich. Von da an läuft der bisher stotternde Motor der Heimischen wie geschmiert und zwei riesige Chancen für die Heimischen zeigen, dass die Petrovič-Elf nun Ernst macht: Gregor Schmidt packt seinen Bewacher auf rechts im Strafraum ein, steht halb rechts alleine vor Hans Peter Pressler, aber der Zwettler schlenzt den Ball knapp neben das Tor (50.). Gleich danach ist nach idealem Zuspiel von Matej Mitrovič im Strafraum Ronald Eigner alleine vor Pressler, der aber hält mit Bravour. Das hätte der Führungstreffer sein müssen.
58. Minute: Ein weiter Pass von Thomas Müllner in den Strafraum, Hans Peter Pressler eilt heraus, aber Michal Schön ist vor dem Waidhofner Goalie am Ball und schiebt ein: Zwettl führt 2: 1 und bleibt weiter am Drücker. Aber dann ein Konter der Gäste, ein Getümmel vor Maringer, Lukas Klemens schießt im Strafraum, aber da-neben. Eine sehr gute Einschussmöglichkeit für die Gäste ist dahin (64.).
70. Minute: Christian Brunner zieht über rechts auf, flankt genau und scharf zur Mitte und abermals ist es Michal Schön, der per Kopf das 3 : 1 erzielt.
Eine Minute später eine Zwettler Bilderbuchaktion aus dem Mittelfeld über Günter Schrenk, Matej Mitrovič und dann Michal Schön, der frei zum Schuss kommt. Er aber verzieht seinen Schuss knapp innerhalb des Strafraums - übers Tor. Dann wird das Match zusehends ruppiger, aber der ausgezeichnete und umsichtige Schiedsrichter Mag. Thomas Laschober beruhigt die hitzigen Gemüter mit ein paar gelben Karten. An sich scheint das Spiel 15 Minuten vor Schluss gelaufen, da bäumen sich die Waidhofener Gäste noch einmal auf: Ein Freistoß von links hoch in den Strafraum und Stefan Schimmel, der wohl gefährlichste Angreifer der Gäste, verlängert - mit dem Rücken zum Tor stehend - innerhalb des Strafraums gekonnt per Kopf ins lange Eck – Anschlusstreffer (75.). Ein Prachttreffer! Es scheint nochmals spannend zu werden. Das Spiel steht auf des Messers Schneide, Waidhofen wird wieder stärker, bei Zwettl fehlt bei ein paar Kontern der letzte entscheidende Pass.
Doch dann wieder ein gelungener Angriff der Braustädter: Eine Flanke von rechts durch Thomas Müllner, der aufgerückte Christoph Tauber platziert seinen Kopfball genau in die Ecke, aber Hans Peter Pressler lenkt den Ball mit den Fingerspitzen zum Corner. Eine Glanzparade des Gäste-Goalies!
Gleich danach schießt Peter Balta nach einem Corner im Getümmel aufs Zwettler Tor, aber ein Zwettler Verteidiger fälscht den „Hammer“ von der Linie in den Corner ab. Eine sichere Torchance dahin. Nach einem abgewehrten Freistoß wird Jaromir Ploček gerade noch abgeblockt. Im Gegenstoß geht der Ball über Matej Mitrovič und Gregor Schmidt, der sich exzellent auf der rechten Seite durchtankt und einen Idealpass zu Michal Schön spielt und der erzielt seinen (nicht ganz lupenreinen) Hattrick (86.) – 4 : 2 für die Heimischen. Nun ist das Match aber endgültig entschieden.
Den Schlusspunkt setzen die beiden besten Zwettler Spieler an diesem Fußballabend, Matej Mitrovič und Gregor Schmidt, wiewohl man aus dem vor allem in der 2. Halbzeit sehr gut spielenden Zwettler Kollektiv keinen Spieler hätte herausheben sollen: Einen Idealpass aus dem Mittelfeld verwertet Gregor Schmidt zum verdienten 5 : 2. (Wann jemals mehr hat man einem so jungen Eigenbauspieler dieses Tor und damit die Krönung seiner starken Leistung gegönnt?)

Fazit:
Ein hochklassiges Waldviertler Derby, bei dem beide Teams teilweise sehr guten Fußball zeigten, mit vielen rassigen Torszenen auf beiden Seiten hat sich diese Traumkulisse verdient.
Noch eine Abschlussbemerkung am Ende: Die letzten drei Runden der Herbstmeisterschaft haben – allen Unkenrufen zum Trotz – den Vorstand des SC Sparkasse Zwettl in ihrem Festhalten am Zwettler Weg mehr als bestätigt. Die Mannschaft ist sicher besser, als es der momentane Tabellenstand ausdrückt, und kann sich nun mit 16 Punkten doch etwas beruhigter im Winter auf die Frühjahrsmeisterschaft vorbereiten.

Die Patronanz für dieses Spiel übernahm dankenswerterweise:

Logo Bezirksblätter

Informationen zum Gegner:

Homepage SV Waidhofen/Thaya

Zugänge:
Ploček Jaromir (Zwettl)
Schober Michael (Windigsteig)

Abgänge:
Adam Lukas (Schrems)
Neuwirth Andreas (Karriereende)

Möglicher Kader SV Waidhofen/Thaya: Pressler Hans Peter (Schober Michael); Binder Patrick, Homolac David, Höbinger Jürgen, Dangl Markus, Schimmel Stefan, Haidl Philipp, Polt Michael, Plocek Jaromir, Fröhlich Manuel, Lukas Klemens, Mahringer Peter, Balta Peter, Derin Ümit, Meyer Thomas, Böhm Patrick, Deimel Julian.

SV Waidofen/Thaya wurde in der Saison 2010/2011 mit 55 Punkten (17 S / 4 U / 5 N; Torverhältnis 60 : 29) Meister der 2. Landesliga West.