First Vienna FC 1894 - SC Spk. Zwettl 4:1 (2:1)

Veröffentlichungsdatum08.11.2006Lesedauer5 Minuten
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Vienna: Oliver Fuka; Raphael Sulzer; Branko Cvetkovic, Klaus Dietrich (88. Philipp Hiba), Christoph Bileck; Predrag Bjelovuk, Michael Zechner, Marcus Pürk, Daniel Dunst (88. Markus Rühmkorf); Martin Pusic (86. Thomas Hickersberger), Paul Weerman.

SC Zwettl: Michael Loidl; Ante Plazibat, Christian Balga, Daniel Prtenjaca, Petr Bouchal; Milan Jankovic, Martin Zahuranec, Martin Reif, Marco Mittermayr (46. Christoph Pomassl); Vladimier Chaloupka, Patrik Holomek.

Tore: 1:0 - (6.) Marcus Pürk, 2:0 - (12.) Michael Zechner, 2:1 - (38.) Vladimier Chaloupka, 3:1 - (56.) Martin Pusic, 4:1 - (85.) Oliver Fuka.

Gelbe Karten: 48. Klaus Dietrich (Foul), 70. Milan Jankovic (Unsportlichkeit)

Sportplatz: Hohe Warte,
Schiedsrichter: Milivoj Cvrliak

Verdienter Sieg der Vienna gegen einen SCZ, der phasenweise seine spielerischen Qualitäten unter Beweis stellen konnte, mitunter aber nahezu hilflos den Angriffen der Vienna gegenüber stand

Nach der schnellen 2-0 Führung kam der Gast aus dem Waldviertel gegen Ende der ersten Hälfte recht gut ins Spiel, war nach dem Anschlusstreffer sogar dem Ausgleich nahe. Nach fünf ereignislosen Minuten der zweiten Hälfte folgte wie auf Kommando ein plötzlicher, furioser Angriffswirbel der Blau-Gelben, der mehr als das 3-1 verdient hätte. Nach Abebben der Angriffswellen fand der SCZ noch die eine oder andere Chance vor, bevor Fuka seine Qualitäten als Elferschütze unter Beweis stellen konnte und somit die Winterkrone endgültig nach Döbling holte.

Mit dem SC Zwettl begrüßten die Döblinger ein Team, dass in der ersten Hälfte der Herbstmeisterschaft mit sehr guten Resultaten auf sich aufmerksam gemacht hatte, zuletzt aber auch aufgrund der dünnen Personaldecke etwas zurückgefallen war. Den Gegner unterschätzen durfte man aber nicht, denn die Achse Holomek Chaloupka ist immer für Tore gut.

Dementsprechend selbstsicher waren die Aussagen vor dem Spiel von Zwettler Seite, vor allem das Zitat in der NÖN von Trainer Lamatsch, dass die Vienna bislang über ihre Verhältnisse gespielt habe, sorgte auf der Hohen Warte für Aufsehen…

.. und wie die ersten Minuten zeigten wohl auch für Motivation. Die Vienna sorgte mit viel Laufarbeit, beweglichem und flexiblen Spiel von Anfang an für Druck. Dabei kam den Döblingern auch der glückliche Spielverlauf zu Gute, denn der erste gefährliche Schuss der Wiener war gleichbedeutend mit dem 1-0. Markus Pürk riskierte einen Schuss aus gut 20 Metern, der Ball konnte von Keeper Loidl zwar noch berührt, letztlich aber erst hinter der Linie gebändigt werden. Nach 12 Minuten stand es bereits 2-0, Torschütze Zechner, Asisstpunkte gehen an Bjelovuk und Weerman. Soweit die statistische Beschreibung dieses Treffers, der nämlich einer der schönsten dieser Saison war. Dunst per Ferse zu Weerman, der schickte mit einer präzisen Vorlage Bjelovuk auf die Reise, dessen Flanke wurde von Zechner vollendet. Dem Zwettler Abwehrpublikum war das ungläubige Staunen anzumerken.
Weitere Chancen folgten, ein Freistoß von Dietrich strich am Tor vorbei, nach einer Kombination Pusic Dietrich war der Keeper der Waldviertler einen Tick schneller als Bjelovuk und letztlich versenkte Pusic einen Heber schön im Netz der Zwettler, jedoch tat er dies aus Abseitsposition, was der Schiedsrichterassistent auch entsprechend signalisierte. Die Versuche der Gäste zu einem Torerfolg zu kommen beschränkten sich bis zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen auf Freistoßvarianten von Jankovic, die aber allesamt sichere Beute der Abwehr oder aber von Keeper Fuka wurden.

Nach dem nicht gegebenen Treffer von Pusic kam der SCZ besser ins Spiel. Die Lauffreudigkeit der Döblinger ließ nach, die Gäste wurden gefährlich. Nach einer Flanke wollte Holomek Balga lancieren, ein Verteidiger konnte in letzter Sekunde intervenieren.
Kurz darauf jagte Mittermayr das Leder brandgefährlich Richtung Fukas Tor, mit letztem Einsatz konnte Libero Sulzer den Ball über das Tor lenken.
In der 38. Minute war es dann aber soweit, Cvetkovic brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Chaloupka fackelte nicht lange und versenkte die Kugel in die linke Ecke zum 2-1. Die Reaktion der Vienna? Ein Angriff über Pusic und Pürk, den Weerman nicht erfolgreich abschließen konnte, jedoch auch Chaos in der Abwehr, die plötzlich ihre liebe Müh und Not hatte. Chaloupkas nächster Versuch wurde zur Ecke abgewehrt, der Corner brachte ein Getümmel im Strafraum Bouchal kam zum Schuss verfehlte aber knapp.

Der Pausenpfiff kam für die Döblinger rechtzeitig, der SC Zwettl war gerade drauf und dran, dem Spiel eine Wende zu geben.

Nach Seitenwechsel hatte man zunächst nicht den Eindruck, dass die Ordnung in das Spiel der Döblinger zurückgekehrt wäre, zumindest defensiv hatte man sich aber stabilisiert. Der erste ernsthafte Angriff war in Minute 53, als Dunst gefährlich im Strafraum agierte. Er kam zu Fall, die Elferproteste von Spielern und Publikum blieben unerhört. Jedoch war dies der Startschuss für einen Angriffswirbel, dem die Gäste nahezu hilflos ausgeliefert waren. Chancen gab es nun im Minutentakt, Dietrich auf Weerman, dessen Treffer wurde aber wegen Abseits nicht anerkannt. Pusic auf Zechner, die Flanke war etwas zu hoch. Die Befreiungsaktion der Zwettler geriet zu kurz schon kam der Ball wieder auf Zechners Kopf geflogen, Pusic drückte das Leder zum 3-1 über die Linie.
Pürk flankt auf Weerman, dessen Kopfball kann Loidl abwehren, kurz darauf bleiben Verteidiger und Tormann knapp gegen Pusic Sieger, schließlich rettet Balga in letzter Sekunde vor Weerman und ein Fernschuss von Bileck konnte von Keeper Loidl entschärft werden.

In diesen Minuten kam der SCZ kaum einmal über die Mittellinie, Pürk und Zechner sowie Dietrich trieben die Blau-Gelben unermüdlich nach vorne. Nach und nach ebbte der Angriffselan wieder ein wenig ab, in der 63. Minute gab es den ersten Schuss der zweiten Halbzeit Richtung Fukas Tor.
Zwettl konnte sich zwar wieder etwas besser ins Spiel bringen, weitere Chancen der nun locker spielenden Vienna aber nicht verhindern. So konnte Balga einen Versuch von Pürk aus spitzem Winkel gerade noch von der Linie kratzen, Loidl musste sich bei einem Kopfball von Zechner gehörig strecken und war auch bei Gewaltschüssen von Dietrich immer wieder gefordert.
Fuka bekam auch noch Arbeit, zunächst einmal hatte er noch das 3-2 zu verhindern, um dann in der 86. Minute für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
Weerman wurde im Strafraum gefällt, den Penalty verwertete der Vienna Keeper souverän.

Am Ende stand nach einem sehr unterhaltsamen Spiel ein verdienter Sieg der Vienna zu Buche, die phasenweise begeisternden Offensivfußball boten, gegen Ende der ersten Halbzeit konnten die Gäste aber deutlich aufzeigen, dass die zahlreichen Punkte auf ihrem Konto keinesfalls Zufall sind.